Von Stefan von Borstel 23. März 2010, 15:34 Uhr
Therapeuten schlagen Alarm: Immer mehr Arbeitnehmer können aufgrund psychischer Erkrankungen ihrem Job nicht nachgehen. Der Grund ist oft Überlastung durch die Anforderungen der modernen Arbeitswelt. Keinen Job zu haben, ist für das seelische Gleichgewicht allerdings noch gefährlicher.
By Stefan von Borstel 23rd March 2010, 15:34 Clock
Therapists are sounding the alarm that more and more workers can pursue their job not because of mental illness. The reason is often overloaded by the demands of the modern workplace. No job to have, is even more dangerous for the mental equilibrium, however.
Version traducida al inglés por Google.
Workers in Germany are increasingly unable to work due to mental illness. Since 1990, the sick leave doubled, according to the Federal Chamber of therapists. Meanwhile, go almost eleven percent of all absences due to mental illness, according to a study by the chamber, which was unveiled in Berlin.
"As a psychotherapist, we are not surprised by this increase," said Chamber President Rainer Richter. Firstly, mental illnesses were noticed by doctors today more than ever before. "Mental illness has been overlooked or not correctly diagnosed for decades," criticized judges.
Was another reason for the increase but specific charges in the modern workplace: how to develop workers with a combination of high demands on the one hand and minimal impact on the working process of the other mental illnesses often than average.
To an accumulation of psychosomatic complaints have come, if the job-related use was out of proportion to the salary and social recognition. Above all, the service sector was affected. Regional services are, therefore, the cities of Hamburg and Berlin at the head of sick leave.
As an example, judges called employees in call centers, which have to deal with unhappy customers by the minute. "The constant feeling that they can not change the fact that you do not set requirements from the outside can be just, makes you ill," said Richter. Switchboard operators were twice as often due to mental disorders, such as the average. Above average number of absences recorded also in the social health insurance and health care and in public administrations.
In contrast, as the proportion of mental disorders on sick leave in classic collar occupations, such as in agriculture and forestry and in construction of low to third by half than the average for all workers. Stay mentally healthy, "who experienced that he has influence on his work and his labor flows are adequately rewarded by recognition, but also by rewarding," stressed the President of the Chamber of Psychotherapists.
Even more than that resulting from occupational stress of job loss on mental illness, the study notes. Unemployed persons are three to four times as often as mentally ill workers. Loss of work leads to an existential crisis.
Judges called for effective prevention in the workplace. The working conditions should be designed to avoid the Arbeitsstakkato and excessive demands. In addition, the individual must have more control over their work processes.
Versión original en alemán:
Arbeitnehmer in Deutschland sind immer häufiger aufgrund von psychischen Erkrankungen arbeitsunfähig. Seit 1990 haben sich die Krankschreibungen nach Angaben der Bundestherapeutenkammer verdoppelt. Mittlerweile gehen knapp elf Prozent aller Fehltage auf psychische Erkrankungen zurück, heißt es in einer Studie der Kammer, die in Berlin vorgestellt wurde.
„Als Psychotherapeuten sind wir von dieser Zunahme nicht überrascht“, sagte Kammerpräsident Rainer Richter. Zum einen würden psychische Krankheiten von den Ärzten heute eher erkannt als früher. „Psychische Erkrankungen wurden jahrzehntelang übersehen oder nicht richtig diagnostiziert“, kritisierte Richter.
Ein weiterer Grund für die Zunahme sei aber spezifische Belastungen in der modernen Arbeitswelt: So entwickeln Erwerbstätige bei einer Kombination aus hohen Anforderungen einerseits und geringem Einfluss auf den Arbeitsprozess andererseits überdurchschnittlich häufig psychische Erkrankungen.
Zu einer Häufung psychosomatischer Beschwerden komme es auch, wenn der berufliche Einsatz in keinem Verhältnis zum Lohn und zur sozialen Anerkennung stehe. Vor allem die Dienstleistungsbranche sei betroffen. Regional liegen daher auch die Dienstleistungsmetropolen Hamburg und Berlin an der Spitze der Krankschreibungen.
Als Beispiel nannte Richter Mitarbeiter in Callcentern, die sich im Minutentakt mit unzufriedenen Kunden auseinandersetzen müssen. „Das ständige Gefühl, nichts daran ändern zu können, dass man von außen gesetzten Anforderungen nicht gerecht werden kann, macht krank“, sagte Richter. Telefonisten fielen doppelt so häufig wegen psychischer Erkrankungen aus wie der Durchschnitt. Überdurchschnittlich viele Fehltage verzeichneten die Krankenkassen auch im Sozial- und Gesundheitswesen sowie in den öffentlichen Verwaltungen.
Dagegen sei der Anteil der psychischen Erkrankungen am Krankenstand in klassischen Arbeiterberufen, wie beispielsweise in der Land- und Forstwirtschaft oder im Baugewerbe ein Drittel bis um die Hälfte niedriger als im Durchschnitt aller Erwerbstätigen. Psychisch gesund bleibe, „wer erlebt, dass er Einfluss auf seine Tätigkeitsabläufe hat und sein Arbeitseinsatz angemessen honoriert wird, durch Anerkennung, aber auch durch die Vergütung“, betonte der Präsident der Psychotherapeutenkammer.
Mehr noch als berufliche Belastungen führe der Verlust des Arbeitsplatzes zu psychischen Erkrankungen, stellt die Studie fest. Arbeitslose seien drei bis viermal so häufig psychisch krank wie Erwerbstätige. Der Verlust der Arbeit führe zu einer Sinnkrise.
Richter forderte eine wirksame Prävention in den Betrieben. Die Arbeitsbedingungen müssten so gestaltet werden, dass das Arbeitsstakkato und Überforderung vermieden werden. Zudem müsse der Einzelne mehr Kontrolle über seine Arbeitsabläufe bekommen.
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